Der Kampf um die Desinfektion: Quecksilberdampflampen gegenüber UVC-LEDs im Gesundheitswesen

Um die Übertragung von Krankheiten zu verhindern, müssen medizinische Geräte und Ausrüstungen wie Endoskope und TEE-Sonden vor jedem Gebrauch desinfiziert werden. Der Desinfektionsprozess muss Krankheitserreger inaktivieren, damit sie sich nicht vermehren und Infektionen verbreiten können.

Der Kampf um die Desinfektion: Quecksilberdampflampen gegenüber UVC-LEDs im Gesundheitswesen

Quecksilberdampflampen und UVC-LEDs

Quecksilber-Niederdrucklampen, die ultraviolettes Licht im kürzesten Wellenlängenbereich (UVC) emittieren, sind eine wirksame Technologie zur Desinfektion bei Raumtemperatur. Eine andere Technologie verwendet lichtemittierende Dioden (LEDs) zur Abgabe von UVC. Obwohl beide Methoden nachweislich in der Lage sind, Zellwände zu durchdringen und mikrobielle DNA zu deaktivieren, bieten Quecksilberlampen im Gesundheitswesen mehrere Vorteile.

Die Funktionsweise von Quecksilberdampflampen

Bei dieser Technologie wird Quecksilber im Kolben einer Niederdruck-Fluoreszenzlampe verwendet, um Elektrizität in Lichtwellen umzuwandeln. Wenn elementares Quecksilber durch einen elektrischen Strom in einer Glasröhre aktiviert wird, gibt es auf natürliche Weise eine große Menge an ultravioletter Lichtenergie mit einer Wellenlänge von 254 nm ab - genau im keimtötenden Bereich. 

Leider ist Quecksilber ein giftiger Stoff, der eine sorgfältige Handhabung und Entsorgung erfordert, um Schäden für Mensch und Umwelt zu vermeiden. Diese Gefahren können durch eine gute Konstruktion und gute Handhabungsprotokolle gemindert werden. UVC-Leuchtstofflampen bestehen beispielsweise aus Quarzglas, damit die kurzen Wellenlängen durchdringen können, und diese Quarzrohre sind schwerer zu zerbrechen als herkömmliche Leuchtstoffröhren.

Wegen der Gefahren, die von Quecksilber ausgehen, werden die meisten Quecksilberlampen schrittweise aus dem Verkehr gezogen. Es wurden jedoch Ausnahmen gemacht. So wurde in der EU eine Ausnahmeregelung für bestimmte Lampen, die nicht mehr als 15 mg Quecksilber enthalten, bis mindestens 2027 genehmigt. Diese Ausnahmeregelung ist auf Niederdruck-Entladungslampen beschränkt, die nicht phosphorbeschichtet sind und Licht im ultravioletten Bereich emittieren. [i]

Die Rolle von Quecksilberdampflampen bei der Desinfektion im Gesundheitswesen 

Der Grund für die Ausnahmeregelung der Europäischen Kommission ist, dass derzeit kein Ersatz für die Quecksilberlampe durch einen Stoff mit vergleichbarer Leistung technisch möglich ist. Die Verhinderung von Infektionen im Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen durch Desinfektion mit UVC ist ein spezifisches Beispiel, bei dem Quecksilberlampen viele Vorteile gegenüber der aktuellen LED-UVC-Technologie aufweisen.

Quecksilberdampflampen vs. UVC-LEDs im Gesundheitswesen 

Obwohl immer mehr UVC-LEDs verfügbar sind, hat die derzeitige LED-Technologie Nachteile, die ihren Nutzen für die Desinfektion im Gesundheitswesen beeinträchtigen. Zum Beispiel ist die UVC-Dosisleistung von LEDs im Vergleich zu Leuchtstofflampen sehr gering, insbesondere bei kurzen Desinfektionszeiten.

Im Gegensatz zu anderen LED-Typen sind diejenigen, die Licht im UVC-Bereich emittieren, weniger energieeffizient und benötigen wesentlich mehr Strom als Leuchtstofflampen. Außerdem erzeugen sie eine große Menge an Wärme, die über Kühlstrukturen abgeleitet werden muss, wodurch LED-Desinfektionsgeräte sperriger und weniger kompakt sind. 

Die Robustheit und Zuverlässigkeit von Quecksilberdampflampen im Gesundheitswesen 

Die Quecksilberlampentechnologie wird seit Jahrzehnten eingesetzt und perfektioniert. Daher hat sich die Technologie als zuverlässig erwiesen, und die Herstellungskosten für die Lampen sind relativ niedrig. 

Aufgrund ihrer Neuartigkeit und ihrer derzeit geringen Verbreitung können UVC-LEDs bis zu 40 $ pro Stück kosten. Um eine ähnliche UVC-Desinfektionskapazität wie das auf Quecksilberlampen basierende UV Smart D25 zu erreichen, müsste ein LED-Gerät beispielsweise 400 LEDs enthalten. Zu diesem Preis sind LED-UVC-Geräte für Gesundheitsdienstleister unerschwinglich.

Quecksilberdampflampen im Gesundheitswesen: Eine Fallstudie

Geräte auf der Basis von Quecksilberlampen haben sich inzwischen als vorteilhaft für den Desinfektionsbetrieb in Gesundheitseinrichtungen erwiesen. In einer Studie am ETZ-Krankenhaus in Tilburg, Niederlande, wurde beispielsweise der Desinfektionsprozess für kanallose HNO-Endoskope durch den Einsatz eines UV Smart D60 verbessert.

Diese Einführung führte zu einer Umstellung im Krankenhaus. Zuvor wurde die Desinfektion dieser Geräte in den zentralen Sterilisationsabteilungen durchgeführt. Mit dem D60 kann die Desinfektion in der HNO-Abteilung selbst erfolgen, anstatt die Endoskope in den zentralen Reinigungsbereich zu schicken.   

Diese Anpassung bedeutet weniger Transportzeit und weniger logistische Probleme, so dass die Durchlaufzeit wesentlich kürzer ist und mehr Patienten behandelt werden können.

Außerdem sind die Endoskope, die während des Transports zur und von der Abteilung häufig kaputt gingen, seit der Einführung des D60 nicht mehr gebrochen. In der Zwischenzeit wurde der Lagerbestand von 35 Endoskopen auf 25 Endoskope reduziert, wodurch das Krankenhaus Geld sparen konnte.  

Vorteile von Quecksilberdampflampen bei der Desinfektion im Gesundheitswesen

Obwohl viele Länder und Gesundheitseinrichtungen damit begonnen haben, Produkte abzulehnen, die Quecksilber verwenden oder enthalten, sollte beim Vergleich von Quecksilberlampen mit anderen UVC-Quellen, wie z. B. LEDs, das Verhältnis von Risiko und Nutzen sorgfältig abgewogen werden.

Für bestimmte Anwendungen im Gesundheitswesen haben sich Quecksilberlampen als die bessere Technologie für die Desinfektion von medizinischen Geräten erwiesen. Wir bei UV Smart sind der Ansicht, dass die Vorteile einer verbesserten Gesamteffizienz und geringerer Kosten die Risiken überwiegen, wenn die richtigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.

Mit UV-Smart-Desinfektionsprodukten können Einrichtungen des Gesundheitswesens ihren Patienten einen schnelleren Service und niedrigere Kosten bieten und gleichzeitig die Sicherheit gewährleisten und die Ausbreitung von Infektionskrankheiten verhindern.

[i] https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=uriserv%3AOJ.L_.2022.043.01.0044.01.ENG&toc=OJ%3AL%3A2022%3A043%3ATOC

Nicolas Cediey
Digitaler Vermarkter